Über die Schulter geschaut: Sanitätsdienst beim LaSoNa- Open Air
Ein lauer Sommerabend, ein kühles Getränk in der Hand, zu kultiger Musik tanzen und singen, kurz: einfach eine gute Zeit mit Freunden haben. Der Abend Anfang August, an dem Heino beim LaSoNa-Open Air auf der Burg Trausnitz auftrat, war perfekt. Doch während die Besucherinnen und Besucher zu Klassikern wie „O La Paloma“ feiern, sind hinter den Kulissen andere im Einsatz, die dafür sorgen, dass der Abend auch so perfekt bleibt: die ehrenamtlichen Sanitäterinnen und Sanitäter der BRK-Bereitschaft Buch am Erlbach.
Für die vier Rotkreuzler ist es ein Routineeinsatz, dennoch hat dieser Abend etwas Besonderes. „Die LaSoNa-Konzerte sind meine liebsten Einsätze im Jahr“, erklärt Juliane Eibl. „Die Atmosphäre ist entspannt, und oft kommen Künstlerinnen und Künstler zu uns, um sich persönlich für unseren Einsatz zu bedanken. Das ist einfach toll.“ An diesem Abend scheint es, als würde alles ruhig bleiben. Das Team kann die Stimmung im Hintergrund genießen, während sie die Lage im Auge behalten. Die Bereitschaft hat sich perfekt auf Notfälle vorbereitet: Insektenstiche, Schürfwunden oder Kreislaufprobleme gehören zu den häufigsten Herausforderungen bei solchen Open-Air-Veranstaltungen.
Ben Utersky, mit seinen 17 Jahren der Jüngste im Team, ist dennoch ein erfahrener Helfer. „Ich bin da reingewachsen“, erzählt er lächelnd. Schon sein Vater Jürgen, der ebenfalls heute im Einsatz ist, engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich beim BRK. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Ben seinen Platz im Sanitätsteam fand. Momentan macht er sein Abi und parallel dazu die ehrenamtliche Ausbildung zum Fachsanitäter. „Ich mache das gerne. Es ist ein gutes Gefühl, Menschen helfen zu können“, sagt er, nachdem er an diesem Abend den einzigen Einsatz übernommen hat: Ein Besucher hatte nach einem Sturz kleine Schürfwunden an Hand und Knie, die aber schnell versorgt werden konnten.
Während Heino mit „Tampico“ die Menge begeistert, erzählt Juliane von ihrer ehrenamtlichen Arbeit beim BRK. Seit über 30 Jahren ist sie im Dienst, und auch ihre 21 Jahre alte Tochter hat sie mit dem BRK-Virus infiziert. „Mein Mann verdreht oft die Augen, wenn wir beim Abendessen wieder über das BRK reden“, lacht sie. „Aber da muss er durch. Die Bereitschaften sind eine tolle Gemeinschaft – aus Kolleginnen und Kollegen sind Freunde geworden. Da freue ich mich auf jeden Einsatz, den ich machen darf.“
Im Winter ist die Bereitschaft Buch am Erlbach um Bereitschaftsleiter Andreas Bachhuber vor allem in der Fanatec-Arena zu finden. Die dortigen Einsätze erstrecken sich über die medizinische Versorgung bei Spielen der ersten Mannschaft, den Spielen der Eishockey-Jugend, und als Highlight kommt der Deutschland Cup im November. „Mittlerweile ist die komplette Bereitschaft Buch am Erlbach zu Eishockeyfans geworden“, erklärt Bachhuber.
Am heutigen Abend auf der Trausnitz bleibt es ruhig. „Die schönsten Einsätze sind die, bei denen wir nicht gebraucht werden“, meint Juliane abschließend, während Heino mit „Leila“ seinen letzten Song anstimmt. Ein Konzertabend ohne Zwischenfälle – besser könnte es für die Sanitäterinnen und Sanitäter der BRK-Bereitschaft kaum laufen.